Das Leben ist zu kurz
für eintönige Musik.

Platte der Woche

Coverbild: 
KW49 | 01.12. bis 07.12.2014

Dawn

Artist: 
Emma Donovan & The PutBacks
Erschienen: 
27.11.2014
Label: 
Hopestreet Recordings / Kudos/Groove Attack

Die gefeierte indigene Sängerin Emma Donovan und Melbourne's Rhythmusband The Putbacks haben sich zusammen getan und bringen uns Dawn, eine LP mit tiefgreifendem und herzberührendem Soul, welche uns Geschichten von Kummer, Kampf und Erlösung erzählt. Dawn ist eine mutige, einzigartige australische Platte, gleichzeitig klassisch und zeitgemäß. Ihre Songtexte sind teilweise optimistisch, wütend und melancholisch und bei Möglichkeit zerschmetternd ehrlich. Die Musik fließt live und roh, aufgenommen in einem Raum auf 8 Kanälen auf einem analogen Tape. Die elektrisierende Verbindung zwischen Emma und der Band spürt man in jedem Beat. 'Dawn' steckt voller Hinweise darauf, dass das der Soul wieder lebt, auch wenn es eine viel weitere Interpretation ist, als andere Veröffentlichung dieser Richtung. Es ist mit mehr Land gefüllt. Es ist mehr in Emma's Worten, "Blackfella Music". Das Songwriting ähnelt eher klassischen Aboriginal Bands wie Coloured Stone als Sharon Jones. Die Empfindungen sind persönlicher und eher vorausschauend als zurückkehrend, sowohl für Emma als auch für die Band. Schatten jeder Soul-Platte, die man jemals mochte, blinzeln durch: Al Green's Hi Records Ära? Check. Aretha's Classic Atlantic Aufnahmen? Check. Stacks of Stax? Check. Es ist alles da, aber anders. 'Dawn' macht sein eigenes Ding, es ist indigener australischer Soul.
Von einer wilden Salve zur Eröffnung in Black Woman bis hin zum süßen und einfühlsamen Comedown von Over Under Away ist Dawn vor allem eine Reise durch Emma's Leben niedergeschrieben in ihren Songs. Emma wuchs damit auf, Kirchenlieder mit ihren mütterlichen Großeltern an der Nordküste von New South Wales zu singen. Ihre ersten Auftritte waren mit The Donovans, eine Band bestehend aus ihrer Mutter und fünf Onkels. Mit ihrer Mutter besang Emma das Land jahrelang und in ihrer Jugend war sie eine feste Größe auf dem Tamworth Country Music Festival. Aber sie schwärmte immer mehr für die bluesigeren Töne der Plattensammlung ihres Vaters, mit amerikanischen Künstlern wie Laverne Baker und Etta James und indigenen australischen Künstlern wie No Foxed Address und Archie Roach. Jahre später, nachdem sie mit vielen Größen der indigenen Szene getourt ist und Platten aufgenommen hat und sich selbst als Solo-Künstlerin entwickelt hatte, trifft Emma Mitglieder der PutBacks und fand endlich eine Band mit dem mutigen, blues-getränkten Sound, den sie schon so ewig suchte. Sie fand auch im Bassisten der Putbacks Mick Meagher einen Co-Writer und Kollaborateur ihrer Soul-Songs, auf die sie schon ihr ganzes Leben wartete, um sie zu schreiben und zu singen. Das Resultat war das Warten wert und markiert hoffentlich nur den Anfang einer Oh-So-Right-Kollaboration.

Tracklisting:
1 Black Woman
2 My Goodness
3 Dawn
4 Mother
5 Daddy
6 Keep Me In Your Reach
7 Come Back To Me
8 Voodoo
9 Over Under Away

http://www.hopestreetrecordings.com/

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