Das Leben ist zu kurz
für eintönige Musik.

Platte der Woche

Coverbild: 
KW06 | 03.02. bis 09.02.2014

Dead

Artist: 
Young Fathers
Erschienen: 
30.01.2014
Label: 
Big Dada / Anticon

Um Young Fathers denjenigen vorzustellen, die durch die ersten mehr als wohlwollend aufgenommenen EPs noch nicht aufmerksam geworden sind: Mit ihrer Mischung aus Rap, Soul, R’n'B, afrikanisch angehauchten Beats und noisigen Synthies passen sie klanglich und stilistisch perfekt in die Familien von Big Dada und Anticon, die mit Künstlern wie Roots Manuva oder Why? schon immer für die experimentelle Seiten des HipHops standen.

Die zahllosen musikalischen Einflüsse des Trio aus dem beschaulichen Edinburgh zeugen von den unterschiedlichen kulturellen Hintergründen der drei Musiker: Alloysious Massaquoi wuchs im westafrikanischen Liberia auf, 'G' Hastings in einem Vorort von Edinburgh und Kayus Bankole stammt aus einer nigerianischen Einwandererfamilie. Allerdings hört man der Musik der Schotten gleichzeitig auch an, dass es sich bei den drei Bandmitgliedern um Jugendfreunde handelt, die seit vielen Jahren gemeinsam Musik machen. Denn Young Fathers gelingt es, die verschiedenartigen Elemente zu einer zwar dynamischen und abenteuerlichen, aber stets nachvollziehbar, anregenden Synthese zu verbinden.

Young Fathers erzeugen einen kompromisslosen, am Leftfield angelehnten, vorausdenkenden Hip Hop, der nichts mit einer überzogenen Artiness zu tun hat, sondern vor allem mit Scharfsinn, einer tollen Produktion und authentischen Pop Hooks. Man könnte durchaus David Byrne, Diplo, Ghostpoet oder auch Alt-J als exemplarische Verteter aufzählen.

Mit “Dead” ist ihnen ein charaktervolles Album gelungen, das voll von persönlichen Geschichten ist und einen einzigartigen Weg eingeschlagen hat: Vom jugendlichen Hip Hop Trio über Psych-Pop Hipster, wurden sie zu dem was sie heute sind.

Das schreiben Spex und Musikexpress (klick).

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