Das Leben ist zu kurz
für eintönige Musik.

Platte der Woche

Coverbild: 
KW09 27.02. - 05.03.2017

Nous Horizon

Artist: 
Yuksek
Erschienen: 
09.03.2017
Label: 
Partyfine / Alive

Der französische Disco-/ Electro-Pop-Mastermind Yuksek steht mit seinem neuen Album in den Startlöchern: Sein dritter Longplayer „Nous Horizon“, auf dem er mit der Sängerin Monika, Roman Rappak von Breton und dem französischen Duo Her gearbeitet hat, erscheint am 24. Februar 2017. Klanglich bewegt sich Yuksek im Spannungsfeld zwischen Post-Disco, House, Electro und Pop.

Dazu zeigt er, mehr noch als auf seinem vor fünf Jahren veröffentlichten Vorgänger „Living On The Edge Of Time“, was für ein begnadeter Sänger er ist – und was für ein grandioser Songwriter: Seine Melodien klingen dieses Mal zuversichtlicher, sonniger, und seine Beats und Produktionen sind auf noch subtilere Weise wirkungsvoll, nuancenreicher. Luftig, kein bisschen überladen und in den clubtauglichen Momenten durchaus mit hedonistischem Grundton, erzählt Yuksek mit „Nous Horizon“ genau genommen eine richtige Geschichte.

„Vier Jahre hab ich gebraucht, um überhaupt in die richtige Stimmung zu kommen, um ein ganzes Album machen zu können“, so Yuksek über die Entstehung der neuen LP. „Vier Jahre, in denen ich mich von anderen Dingen habe inspirieren lassen. Ich habe durchaus andere Musiker getroffen, aber eben auch Leute aus ganz anderen Bereichen – Kunst, Theater, Filmregisseure. Und das hat meine Arbeitsweise verändert bzw. die Art und Weise, wie ich an meine Songs herangehe. Ich wollte wieder daran anknüpfen, was ganz zu Beginn dieses Projekts im Mittelpunkt stand: Die Zusammenarbeiten, der kreative Austausch mit Leuten, denen ich in den letzten Jahren begegnet bin; ich wollte also in erster Linie einen künstlerischen Dialog herstellen. Diesen Rahmen zu finden, das war der Startschuss für eine kreative Phase, die sich zum Beispiel auch auf die kommenden Live-Shows erstreckt – auf die Termine zur Veröffentlichung“, so Yuksek.

„Ich wollte also zurück zum Kern. Zur Essenz. Mein Background als Musiker und meine klassischen Einflüsse als Pianist sind dafür verantwortlich, dass ich automatisch immer wieder bei komplexen Harmonien lande, bei verschachtelten Akkordfolgen. Nach der ersten Kompositionsphase behielt ich das also im Hinterkopf und suchte nach einer Blaupause, nach etwas, das den jeweiligen Track verständlicher machte, wirklich die Essenz zum Vorschein brachte. Ich wollte mit der Musik und der Produktion zu dieser Essenz vordringen. Insgesamt ist das neue Album ein Versuch, kompromisslose Kompositionen zu präsentieren, die gleichwohl ein breites Publikum ansprechen können. Verzichtet habe ich dafür auf nichts: Ich habe genau die Musik geschrieben, die ich liebe – diesen Sound zwischen Soul, Electro-Disco und Indie-Pop. Unterstützt wurde ich dabei von vielen, vielen Sängern, Musikern und Songwritern: u.a. von Monika, einer in den USA lebenden Griechin, von Kim und Cyril Debarge. Die Bands Her und Juveniles aus Rennes habe ich genauso eingeladen wie Roman Rappak von der Gruppe Breton. Ich bin nicht der Künstler, der auf der Bühne performt – weshalb das Schreiben, die Arbeit im Studio meine eigentliche Ausdrucksform ist: Eine musikalische Geschichte zu kreieren ist die Idee.“

Schon zu Beginn des neuen Jahrtausends veröffentlichte der Franzose Yuksek seine ersten Tracks, um 2009 dann sein Debütalbum „Away From The Sea“ vorzulegen. Zwei Jahre später folgte „Living On The Edge Of Time“ (2011), auf dem er genauso kompromisslos wie auf dem Erstling Pop-, Disco- und Electro-Einflüsse miteinander kombinierte. 2013 gründete Yuksek dann sein eigenes Label Partyfine, auf dem aktuell Künstler wie Clarens, Weekend Affair, Get A Room!, Jean Tonique, Juveniles, TEPR und Villa beheimatet sind. Nach seiner letzten internationalen Tournee hat sich Yuksek bewusst abgewandt von der Bühne und sich stattdessen auf die Arbeit in seinem Studio in Reims konzentriert. Allein in den vergangenen drei Jahren arbeitete er mit Chassol, Keren Ann, Yaya Herman Dune, JD Samson, Boston Bun, The Magician (Peter & the Magician) und Alex Metric (The Alexanders) zusammen und kreierte parallel dazu Remixes für Lana Del Rey, Phoenix, M83, Gorillaz und Empire Of The Sun.

Als Komponist arbeitete Yuksek schon unzählige Male für Film, Fernsehen und Bühnenproduktionen: Zuletzt schrieb er unter anderem die Orchestermusik für den Soundtrack zum Film „Marguerite et Julien“ von Valérie Donzelli, der 2015 im Wettbewerb in Cannes zu sehen war, sowie für ein Bergman-Stück mit Sophie Marceau, eine TV-Produktion von ARTE. Auch für Ludovic Lagardes Inszenierung von „L’Avare“ („Der Geizhals“ von Molière) steuerte er die Instrumental-Arrangements bei und hat schon für mehrere Dokumentationen die Musik geschrieben. (beats international)

Frühere Platten der Woche