Ganze fünf Jahre mussten die Fans auf das lange gereifte Album warten. Nun veröffentlichten Freddie Gibbs und Madlib am 28. Juni ihr neues Album “Bandana”. Es ist das zweite Werk der beiden Künstler, nachdem sie 2015 mit ihrem Debütalbum “Pinatas” Erfolge feiern konnten. 

Gegensätze ziehen sich bekanntlich an: Während der breit gebaute Freddie Gibbs - geboren im armen und strukturschwachen Gary, Indiana - die Lines liefert, ist mit Madlib ein Plattennerd und verträumter Exzentriker der produzierende Teil der Kollaboration. 

So verschiedenen diese beiden Personen auch sein mögen, “Bandana” macht viele Sachen richtig, die bei “Pinata” noch als störend empfunden werden konnten. So verzichten sie hier größtenteils auf Features anderer Künstler. Zum Vergleich: Im Debütwerk gab es auf acht von 12 Tracks Beteiligungen anderer Musiker, im neuen Album sind es lediglich drei Feature-Einsätze. Dadurch können Freddie Gibbs und Madlib ihre musikalischen Stärken freier ausleben und kommen mehr zur Geltung.

Diese künstlerische Freiheit nutzt Madlib komplett aus: In “Crime Pays” ist ein souliges Instrumental zu hören, während Tracks wie “Fake Names” hart anfangen, um dann zur Mitte hin in die psychedelische Richtung abzudriften. Rapper Freddie Gibbs thematisiert in den viele Themen und Tragödien Personen afro-amerikanischer Herkunft: “Flat Tummy Tea” vergleicht die heutige Lage der afroamerikanischen Community in den USA mit der zu Zeiten der Sklaverei und des Kolonialismus, Tupacs’ verbaler Angriff auf die Gebrüder Hughes spielt in “Massage Seats” ein Hauptrolle und ein Interview des Basketball-Stars Allen Iverson ist titelgebend für den Track “Practice”

Auch die Features sind keine Underground-Künstler: “Palmolive” ziert sich mit Gastrollen von Pusha T und Killer Mike. Im vorletzten Track des Albums “Education” geben sich Yasiin Bey und Black Thought die Ehre. Mit letzterem hat Gibbs bereits 2015 auf dem Album “Shadow of a Doubt” zusammengearbeitet. Anderson Paak sorgt mit "Giannis" für das einzige Solo-Feature auf der neuen Platte.

Gibbs und Madlib werden diesen Sommer auch eine Reihe von Shows in den USA und in Europa abliefern. Ein Tourtermin fand am 25. Juni und begann gleich mit einer ausverkauften zwei Nächte Show im The Roxy in Los Angeles statt. Zuvor werden sie in New York bei der Warm Up-Serie des MoMa PS1, beim Paredes De Coura Festival in Portugal und bei Made in America in Philadelphia spielen. Dann geht es im Herbst wieder nach Europa. Weitere Termine folgen in Kürze.