I’m Good. The Crying Tape
NALAN, das bedeutet ganz wörtlich „die Schreiende“, „die Wehklagende“. Vielleicht auch die, die dem Leid über die Vibration ihrer Stimmbänder eine flüchtige Form geben kann. Und es ist auch gleichzeitig der bürgerliche Name wie das neue Pseudonym, unter dem Nalan Karacagil im Dezember ihr (zumindest technisch gesehen) Debütalbum „I'm Good. The Crying Tape“ veröffentlicht.
Die Platte ist, es kann ja gar nicht anders sein, als eine Art moderner Sirenengesang konzipiert, der einen wortwörtlich zum Weinen bringen soll. Aber all das wird auch positiv gedeutet und überwunden, gerade auf musikalischer Seite. Das Album klingt auch nach Skaten auf dem Tempelhofer Feld, nach warmem Sommerwind und dem Einbrechen ins Schwimmbad als ferne Erinnerung an die Jugend. Eine Zeitmaschine in die Teenage-Jahre, als die Welt nur aus Schmerz und Freude zu bestehen schien.
Dementsprechend setzt sich die Platte aus melancholisch gefärbten und heiteren Songs zusammen, aus elektronischen Synthieflächen, von timbaland-esquen und 90-Jungle inspirierten Drummachine-Beats auf der einen, Gitarren und Schlagzeug auf der anderen Seite des Spektrums.
Technisch gesehen das Debütalbum? Nun, in den letzten Jahren trat Nalan vor allem als Teil der Gaddafi Gals in Erscheinung. Daneben veröffentlichte sie aber auch noch ihre erste Solo-EP ugly im Dezember 2018, damals noch unter ihrem Moniker slimgirl fat, unter dem sie weiterhin auflegt, während vor den Gaddafi Gals schon zwei Band-EPs unter dem Namen Nalan381 erschienen sind. So weit, so kompliziert. Für ihr anstehendes erstes Soloalbum jedenfalls arbeitet sie nun erstmals mit dem Berliner Label Mansions and Millions.
1 | Be Mine Pt. 1 |
2 | I'm Good |
3 | Falling 4 You |
4 | Sorry |
5 | Only Birds Can Tell |
6 | Mess It Up |
7 | Be Mine Pt. 2 |
8 | Bed Of Tears |
9 | Rewind |
10 | Crush |
11 | Son Kez |