Das Leben ist zu kurz
für eintönige Musik.

Platte der Woche

Coverbild: 
KW 17 22.04 - 28.04.2019

Nur a Opfe

Artist: 
Alex Miksch
Erschienen: 
15.03.2019
Label: 
Vertrieb: Preiser Records

Der Gitarrist, Sänger und Dialekt-Liedermacher Alex Miksch ist eine Naturgewalt, ein Unikat, dessen Lebenselixier die musikalische Verarbeitung seines bewegten Daseins ist. Seine Lieder sind so authentisch, leidenschaftlich und kompromisslos wie er selbst, und ohne den Blues, seine musikalische Heimat, aus den Augen zu verlieren, klingt er mal melancholisch-verträumt oder erdig-eindringlich, mal heiter-verspielt oder entflammt-ungezügelt. Seine Texte sind der Spiegel seiner Empfindungen und Emotionen, stellenFragen oder geben Antworten, machen nachdenklich oder amüsieren und geben Einblicke in Vergänglichkeit und Vergangenes. Sie thematisieren diverse Facetten zwischenmenschlicher Begegnungen und deren mögliche Ausgänge, handeln vom Suchen und Finden der Liebe oder vom Auseinandergehen und Verlassenwerden. Durch sein musikalisches Werk zieht sich auch die tiefe Verbundenheit des 1967 in Krems an der Donau geborenen Musikers mit dem Waldviertel und die Auseinandersetzung mit seiner dortigen Herkunft.

Hört man Alex Mikschs Kompositionen, sein stimmungsvolles und energetisches Spiel auf der Gitarre, das nicht selten als famos bezeichnet wird, seine rauchig-raue und unverfälschte Stimme, und lauscht man seinen Worten, so versteht man, dass Musik-Machen ist, was seiner Existenz den größten Sinn gibt und die einzige Konstante in seinem Leben darstellt. Im Alter von 13 Jahren begann er Gitarre zu spielen, erste Aufmerksamkeit als Instrumentalist erspielte er sich in der Band Faust, die in den neunziger Jahren über den Raum Krems an der Donau hinaus musikalische Spuren hinterließ. Nach dem Ende von Faust schlug er seinen eigenen musikalischen Weg ein, entschied, nicht mehr ausschließlich Gitarre zu spielen, sondern auch zu singen, und machte zum Beispiel durch das Übersetzen von Tom Waits-Liedern von sich reden. Dies sowie die Tatsache, dass sein Gesang und jener von Waits sich nicht unähnlich sind, waren Grund für manch eine/n, ihn den «Tom Waits aus Wien» zu nennen.

Dass er nicht auf die Rolle des Kopisten zu beschränken ist,sondern als eigenständiger und unvergleichlicher Künstler und Kreativer wahrgenommen werden muss, beweisen seine bisherigen Veröffentlichungen «Wos so is» (2016), «9 Lem» (2015), «Zänd zamm» (2014), «Straße des Hundes» (2009) und «König der Kröten» (2006), die allesamt von der Kritik gelobt wurden. 2018 hat Alex Miksch im Tonstudio des Wiener Produzenten und Musikers Alexander Lausch ein neues Album aufgenommen, das den Titel «Nur a Opfe» trägt und am 15. März 2019 bei Preiser Records erschienen ist.

Die Musiker, die «Nur a Opfe» mit Alex Miksch eingespielt haben, zählen nicht nur zu seinen engsten Freunden und Wegbegleitern, sondern sind auch allesamt keine Unbekannten in Österreichs Musiklandschaft: Orges Toçe bereichert Mikschs Lieder an der elektrischen Gitarre und an der einen oder anderen Stelle auch stimmlich, den rhythmische Puls des Albums bilden Philipp Moosbrugger am Bass und Christian Marquez-Eberle am Schlagzeug, und als Gastmusiker ist am Akkordeon und Untertongesang kein Geringerer als Otto Lechner zu hören. Einige der auf dem Album enthaltenen Lieder, allen voran die den Kennern und Kennerinnen von Mikschs Musik geläufige Ballade «Nosse Schuach», werden außerdem durch die wunderbare Stimme von Anna Anderluh vervollkommnet. Der Wiener Liedermacher Ernst Molden schreibt über Alex Mikschs neuestes Werk: «Der Waldviertler Sänger, Dichter und Gitarrist Alex Miksch hat mit „Nur a Opfe“ ein vielschichtiges Meisterwerk vorgelegt.» Zurecht fügt er hinzu: «Es wäre Zeit für das große Publikum des Alex Miksch.» (Falter 11/2019)

Tracklist: 
1 Wer zum Teife
2 Vo da volassanen Stodt
3 Nosse Schuach
4 Nur a Opfe
5 Ned so dreckig
6 Des Haus
7 Kla und freindlich
8 Am Zindln
9 Wos sois
10 Baby Banane
11 Ohne Bier
12 Unbestechlich

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