Katys Debütalbum Return, das im November 2020 erschien, machte sie von einer Newcomerin aus Bristol zu einem von der Kritik gefeierten Star, der im ganzen Vereinigten Königreich ausverkaufte Shows spielte. Die Times lobte "die fesselnde Qualität [ihrer] Kate-Bush-meets-Dolly-Parton-Stimme", DIY beschrieb sie als "Menschlichkeit in jedem Moment", und die Leadsingle "Take Back The Radio" wurde im Guardian als "ein Schrei purer Freude" beschrieben - inmitten der düsteren Maut des Lockdowns begann etwas an diesem seltsam optimistischen Album wirklich mitzuwirken.
 

Es ist also nur folgerichtig, dass das Nachfolgealbum eine Welt voller Neugierde widerspiegelt, die wieder in Aktion tritt und ihren Horizont erweitern will. Wenn Pearsons außerschulische Aktivitäten in den letzten Monaten gezeigt haben, dass sie in eine Vielzahl von Genres eintauchen kann - sie war Gastsängerin auf Orlando Weeks' aktuellem Album "Hop Up"; sie tauchte mit Yard Act für eine Zusammenarbeit beim End of the Road Festival auf; sie sang auf dem Trad-Folk-Kollektiv Broadside Hacks' 2021er Projekt "Songs Without Authors" - dann nimmt das kommende zweite Album Sound of the Morning diesen Geist auf und führt ihn weiter. Es ist immer noch Katy J Pearson (sprich: mühelos charmant, voller Herz und mit dieser unnachahmlichen Stimme), aber es ist Katy J Pearson, die sich musikalisch und textlich in neue Gewässer vorwagt. Es ist ein Album, das sich in den entspannten, Real Estate-esken Melodien der Leadsingle 'Talk Over Town' ebenso wohlfühlt - ein Stück, das versucht, ihren jüngsten Erfahrungen einen Sinn zu geben, nämlich "Katy aus Gloucester zu sein, aber dann Katy J Pearson zu sein, die diese aufregende neue Künstlerin ist" - ebenso wie das Schwelgen im amerikanischen Indie-Pop von 'Float', das aus der Feder ihres langjährigen Freundes Oliver Wilde von Pet Shimmers stammt, oder das Experimentieren mit den beschwingten Bläsern von 'Howl', bei dem Orlando sich mit einem Gastauftritt revanchiert.
 

Das alles ergibt eine Platte, die sich zunehmend nicht scheut, die dunklen Seiten des Lebens zu erforschen, dies aber mit einer Offenheit tut, die voller Licht ist. Als Künstler, der bekennt, "immer nach der Bittersüße der Dinge zu streben", tut Sound of the Morning genau das, indem es den Hörer an die Hand nimmt und ihn durch das Gute und das Schlechte führt, wie das musikalische Äquivalent eines Armes um die Schulter. "Ich möchte, dass die Leute durch meine Musik etwas fühlen, aber ich möchte meinen Zuhörern nicht zu viel Trauma zufügen", bemerkt sie mit einem frechen Augenzwinkern. "Beratung ist teuer, also muss man sich seine Schlachten aussuchen...". Nachdem sie kürzlich eine ausverkaufte Show im Londoner Village Underground gespielt hat, bei der sie von Orlando Weeks und einer Bläsergruppe begleitet wurde, die von Mitgliedern von Black Country New Road und Caroline zusammengestellt wurde, geht Katy im September auf eine Headline-Tour durch Großbritannien, vor der sie eine Reihe von Sommerfestivals im ganzen Land spielt.