Musikalisch irgendwo zwischen Tom Waits, Dr. John, Lou Reed und John Lee Hooker treibt sich Benjamin Darvill alias Son of Dave herum, ohne aber zu einer Kopie zu verkommen. Der unumstrittene König der Ein-Mann-Bands tritt auch auf seinem dritten Longp_layer_ an, die schwere Last der Vergangenheit abzustreifen. Schließlich war er einst Teil der kanadischen Band Crash Test Dummies und verkaufte mit dieser Combo schlappe acht Millionen Platten. Doch so radiogerecht er damals war - so spröde und vor allem witzig kommt sein Alter-Ego Son of Dave daher. Anspiel-Tipps: die herrlich durchgeknallte Falsett-Version des War-Klassikers Low Rider, der Swamp-Blues Old times were good times und die wehmütige Ballade I am not your friend no more, die exemplarisch für dieses wunderbar verschrobene Stück Akkustik-Blues sind. Thematisch dreht sich alles um die bewährte Themenpalette einsamer männlicher Berufsmusiker, sprich: Frauen, Alkohol und Schlägereien. Aber Son of Dave ist ja auch kein Prediger sondern Musiker.