Gegen Stumpfsinn
und Langeweile

aus dem Äther.

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Klein, aber fein | Über die "TentStage" @ SommerTagTraum - aber nicht nur

Wüßten wir es nicht besser, man könnte meinen, der Pabst hält Einzug in Neu-Ulm: „Heute abend wird hier Geschichte geschrieben … gestern noch in Athen, heute abend in Neu-Ulm, seid ihr bereit für den Countdown? …“ Die Menge tobt. Sie ist bereit. Darauf hat sie Stunden gewartet.

Doch was heißt hier Menge? Nach Auskunft eines Verantwortlichen sollen zwischen 16 und 17 Tausend Menschen den „SommerTagTraum“ besucht haben. Besagte Menge also hat sich nun vor der 30 Meter breiten Hauptbühne (Mainstage) versammelt. Sie erwartet den Superstar: David Guetta. Der Rest der Open-Air-Anlage wirkt nun wie ausgestorben. So auch die Zeltbühne (TentStage), in der DJ T. die (undankbare) Aufgabe hat, für eine handvoll Hartgesottener, knarzenden Electro aufzulegen. Dabei ist DJ T. absolut in Ordnung: Gute Musik, gute Technik. Allein es bekommt niemand mehr mit. Denn seit kurz nach 21 Uhr hat keiner mehr ein Ohr für Underground Dance Music. Die Menge fiebert nur noch einem Sound entgegen. Einem Sound, den böse Zungen unreflektiert unter Autoscooter-Schlumpf-Techno subsumieren.

Aber deswegen sind wir ja auch nicht vorort. Nicht für die Mainstage hatten wir uns Knete in den Gehörgang gedrückt. Nein, unsere Aufmerksamkeit galt dem „Second Floor“: Der Zeltbühne. Versprach der Spielplan doch erstklassige Untergrundtanzmusik. Und während wir uns auf dem Areal aufhielten, wurde das auch gehalten. Die Jungs am Mixer sind zwar Namen aus der zweiten Reihe, allerdings von hochkarätigen Labels: Carsten Schuchmann alias Meat, sowie Thomas Koch alias DJ T. von „Get Physical Music“; Tobias Hagelstein alias Ruede Hagelstein von „Souvenir Records“. Und im Vergleich zu den Künstlern der Hauptbühne hatten sie einen großen Vorteil: Die Leute, die den Weg ins Zelt „fanden“, brauchten keine Aufforderung zum Tanz, keine Animation, kein: „Ich will Eure Hände sehen“. Hier gibt man sich dem Beat hin. Hier herrscht House Music - in all seinen Variationen. Hier herrscht Rhythmus. Hier herrscht Baß. Und was für ein Baß!

Noch am Vortag hatten wir bei einer Stippvisite auf dem Gelände die Zeltbühne inspiziert und dem Soundcheck beigewohnt. Das Bassdrum, das in dem 30 Meter breiten Zelt eingepegelt wurde, war so massiv, so „mighty“, daß es das gesamte Areal ausfüllen konnte. Und dann auch ausfüllt. Der Sound der Hauptbühne kommt dagegen beinahe mickrig und flach rüber.

Die TentStage ist quasi der Club des Geländes. Zwar klein, aber fein. Und so fein ist dann auch das Line-Up: Ruede Hagelstein erfüllt unsere Erwartungen. Abgesehen von Soul / Happy / LaLa House, bedient er sich der vollen Bandbreite des Genres: Minimal, Electro, Deep House - ein Ausflug ins ElectroBreakz-Gefilde inklusive. Auch in Punkto Stimmung variiert er sehr; nutzt Breaks dazu, mit einem noch wuchtigeren Baß zurückzukommen. Und anders als Meat – der die Tanzgemeinde eher mit deep / rhythmischem TechHouse fesselt – spielt der Mann aus Berlin auch einige Stücke mit Gesang, was uns persönlich sehr gut gefällt. Ab 21 Uhr versinkt die Zeltbühne leider in Bedeutungslosigkeit. DJ T. kann dafür nix. Er ist Opfer des Spielplans. Und ein Opfer der Technik, denn für Minuten fällt dann auch noch die PA im Zelt aus.

Doch auch die Hauptbühne hält was sie verspricht. Darüber sagen könnten wir einiges, müssen es aber unterlassen - lautet doch das free FM Motto: „Kein Kommerz auf Megahertz.“ Wie dem auch sei: Die Menge ist glücklich. Und darauf kommt es ja an. Und die halbe Tonne Sprengstoff, die zum Großfeuerwerk angekarrt wurde, wird dann auch ihren Beitrag dazu geleistet haben, dieses Open Air für alle zu einem wahren „SommerTagTraum“ zu verwandeln. Auch wenn es klimamäßig eher ein Herbsttag war. Aber so ist eben Ulm / Neu-Ulm. Insider sehen es schon als halbes Wunder an, daß es nicht - wie sonst zu solchen Anlässen üblich – „Hunde und Katzen regnet“. Und sollten am Ende auch noch alle tapferen Heels-Trägerinnen den Rasenparkur unverletzt überstanden haben, wird dieser Tag womöglich doch in die Geschichte der Stadt eingehen. Der Pabst war aber nicht da. Soviel ist sicher.

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Text & Fotos: Jörg Graßdorf, © 2011

Bildlegenden:
1) Tagaufnahme: "Vorher" - Ruhe vor dem Sturm: Das Areal ist noch jungfräulich. Links im Bild die "TentStage", hinten die "Mainstage".

2) Abendaufname: "Nacher" - Und das Münster blicket stumm, um das Areal herum: Guetta in Action.

Coming Up Soon | 02.7.2011 | Rüde, Herzog, Prinz & Bass

Liebhaber von Untergrundtanzmusik!

Die kommende Sendung trägt den Untertitel, „die Nachher – Vorher Show“, denn wir berichten von dem Stelldichein, das Dubfire und Carlo Lio am 22. Juni im Stuttgarter Club Lehmann gaben und werfen ein erweitertes Ohr auf Ruede Hagelstein, der Sonntag ab 19 Uhr beim „SommerTagTraum“ im NU Wiley-Gelände die Zeltbühne beschallen wird.

Doch weil wir die menschliche Seele als eine düstere Kammer begreifen, wird sich das Gros der Sendung um den Sound von Dubfire & Carlo Lio drehen. Und da Dubfire als „the new prince of darkness“ gilt, ist Carlo Lio für uns der Herzog der Dunkelkammer.

Vergewissert Euch selbst und schaltet ab Mitternacht UKW 102.6 ein oder starten den Internet-Livestream (oben rechts "Livestream"). Wir bringen das Helle ins Dunkle.

Herzlichst

Progdorf

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Fotos: Jörg Graßdorf, © 2011

Coming Up Soon | 4.6.2011 | Sommerstrauß

Liebhaber von Underground Dance Music!

Kramt Eure Vasen raus, denn in der kommenden Sendung haben wir zwei lichterlohe Sommersträusse dabei. Frisch gepflückt von der „House Music“ Plantage und mit allem, was eine Sommernacht so ausmachen kann:

Zunächst Progressive House bei 129 BPM mit Nuancen von Trance und Chill und gebrochenen Beats. Der zweite Strauß dann wesentlich elektronischer, minimalistischer und rhythmischer. Alles zusammen aber schön deep.

Vergewissert Euch selbst und schaltet UKW 102.6 ein oder starten den Internet-Livestream (oben rechts).

Und für diesen Anlaß könnt ihr gerne die guten Ming-Vasen aus der Vitrine holen.

Herzlichst

Progdorf

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Foto: Jörg Graßdorf, © 2011

Coming Up Soon | 21.5.2011 | Avionik Elektronik – Musik für Tiefflieger

Liebhaber elektronischer Untergrund Tanzmusik!

Für die kommende Ausgabe kündigen wir einen außerplanmäßigen Beitrag zum Ulmer Kulturfrühling an: „Avionik Elektronik – Musik für Tiefflieger“!

Zwar lautet das eigentliche Motto: "Höhenflüge". Wer aber unsere musikalischen Vorlieben kennt, weiß, daß wir es eher tief, besser gesagt "deep" mögen. Also lädt Jörg Graßdorf zum 120 minütigen Tiefflug ein.

In der ersten Stunde beschallen wir die Kabine mit exquisitem Deep & Tech House und die Diskokugel an Bord wird nie stille stehen. In der zweiten Stunde stellen wir die Sitze in Liegeposition, denn wir bringen Schäfenwolken zum Klingen.

Freut Euch auf elektronische Musik für Draufgänger mit Tiefgang respektive Druntergänger mit Auftrieb und schaltet ab Mitternacht ein, wenn es heißt: Startbahn frei für „Avionik Elektronik - Musik für Tiefflieger“.

Herzlichst

Progdorf

Coming Up Soon | 12.3.2011 | Applikatur

Liebhaber von Untergrund Tanzmusik!

Von Gerhard Richter stammt der Satz: „Malen ist Charakterfrage.“ Wir erweitern das auf die Kunst an sich und auf die Musik im Speziellen. Aber es ist nicht nur eine Frage des Charakters, sondern auch eine Frage des Handwerks. Und wo die Hand im Spiel ist, ist der Fingersatz nicht weit. Nicht umsonst ist die Applikatur bei Geige und Klavier nicht nur ein Reizthema, sondern das A und O gleichermaßen.

Denn der Fingersatz steht nicht nur für Artikulation, sondern ist für den Instrumentalisten auch der „Autopilot eine Stücks“. Und für den Zuhörer klingt es mit dem richtigen Fingersatz nicht nur anders, sondern schlicht besser. Und wie begabte Künstler der Underground Dance Music Szene das machen, darum geht es diese Mal bei Progdorf: Wir schielen auf den Fingersatz der DJs Pole Folder, 16 Bit Lolitas und James Holden.

Und weil es nicht nur Fingersätze, sondern auch Fußsätze gibt, heißt der Tip: Ab Mitternacht auf jeden Fall die Tonspur bei UKW 102.6 einschalten oder den Internet-Livestream (oben rechts) starten.

Die Playlist gibt es - dieses Mal nur fragmentweise - ab Montag, 20 Uhr bei www.progdorf.de

Herzlichst

Progdorf

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Abbildung: Jörg Graßdorf

Coming Up Soon | Midnight | 26.2.11 | Feel Good Music

Liebhaber von Untergrund Tanzmusik! Wie Ihr wißt, zelebrieren wir Underground Dance Music. Und heute meinen wir damit „Feel Good Music“. Vergewissert Euch selbst und schaltet ab Mitternacht UKW 102.6 ein oder starten den Internet-Livestream (oben rechts). Dann klappt es möglicherweise nicht nur mit dem Wohlfühlen, sondern auch mit dem Ausgehen. Und das ganze zum Nachspielen gibt es dann Montag ab 20 Uhr als Playlist bei www.progdorf.de.

Herzlichst

Progdorf

Coming Up Next | 12.2.2011 | Klangfeld vs. Kraftfeld

Liebhaber von Untergrund Tanzmusik der gedrosselten Art und Weise!

Die kommende Ausgabe überschreibt Jörg Graßdorf mit "Klangfeld vs. Kraftfeld". Denn das steht ab Mitternacht auf dem Programm: Nuancen von Elektro, Nuancen von House, ein paar Nuancen von Trance und natürlich alles gepaart mit einer gehörigen Nuance Deepness. Angesiedelt so um die 122 BPM. Alles chic non-stop verworben, ernergiegeladen und athmosphärisch.

Die Playlist gibt es dann Montag ab 20 Uhr bei www.progdorf.de.

Vergewissert Euch selbst und schaltet UKW 102.6 ein oder starten den Internet-Livestream (oben rechts "Livestream").

Herzlichst

Progdorf

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(Foto: Jörg Graßdorf)

Coming Up Soon | 29.1.2011 | Housey Gebrauchskasten - oder: Was drinnen wartet

Liebhaber elektronischer Tanzmusik!

Für die kommende Ausgabe kündigt Jörg Graßdorf eine House Session der ungewöhnlichen Art an: Musik, die auf den "ersten Ton" etwas monoton und stimmlos erscheinen mag (jedenfalls für unseren Geschmack), die aber ihre Wirkung nicht verfehlt. House Musik, bei der der geneigte und verwöhnte Hörer früher oder später die Bodenhaftung verlieren wird.

Denn - wie im richtigen Leben - zählen hier nicht Äußerlichkeiten, sondern innere Werte. Dazu gehört ein gutes HiHat, ein gutes HiHat und ein gutes HiHat.

Die Playlist zum HiHat gibt es dann Montag ab 20 Uhr bei www.progdorf.de.

Vergewißert Euch selbst und schaltet am 29.1.11 ab Mitternacht UKW 102.6 ein oder startet den Internet-Livestream (oben rechts).

Herzlichst

Progdorf

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(Foto: Jörg Graßdorf)

Coming Up Soon | 01.01.2011 | Happy New Progyear

Liebhaber elektronischer Tanzmusik!

Für die kommende Sendung kündigt Jörg Graßdorf eine Sondersondersonderausgabe von Progdorf an: Fantastische sechs Stunden lang gibt es geschmeidig gemixte Musik. Handverlesene Titel, die nicht nur eingefleischten Liebhabern von Underground Dance Music gefallen und sie zum Tanz auffordern werden. Und nachdem wir ja neulich erfolgreich auf der Allee des Feuers gewandelt sind, haben wir nun eine Gratwanderung vor: Sound of Progdorf meets Happy New Year.

Hinzu kommt das Datum - 01.01.11. Kurz nachgerechnet: Ergibt in der Quersumme Vier. Was für Euch und uns eines bedeutet: „4 to the floor all night long“. Und womit wohl? Mit Zuchtperlen der Spezies „House Music“.

Allerdings werden wir erst ab 0 Uhr45 so richtig ins House Genre einsteigen. Bis dahin spielen wir „HappyMusic“ unterschiedlicher Musikrichtungen. Und bitte nicht erschrecken, wenn auch mal kein Synthesizer zu hören sein wird.

Ab Viertel vor Eins geht es dann voll zur Sache: Funky House mit Ohrwurmgarantie und Mittanzpflicht (bis ca. 1.45 Uhr), dann treibend grooviger Deep / Progressiv /Tech House – so wie wir es bei Progdorf lieben (bis ca. 3.15 Uhr). Der dritte Teil wird melodischer und verträumter werden, aber weiterhin mit dem Bleifuß auf dem Gaspedal (bis ca. 4.30 Uhr) und zu guter Letzt: Deep House zum Runterkommen oder Weitermachen (bis 6.00 Uhr). Ganz wie es Euch beliebt.

Und weil Jörg Graßdorfs Kehlkopf derzeit unter ärztlicher Schweigepflicht steht, werden die sechs Stunden Progdorf stimmlich garniert von Oskar Pastiors Gedichten.

Die Playlist dieses Deep House Wahnsinns gibt es Montag ab 20 Uhr bei www.progdorf.de

Vergewißert Euch selbst und schaltet am 1.1.11 ab Mitternacht UKW 102.6 ein oder startet den Internet-Livestream (oben rechts).

Herzlichst

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