BrotZeitSpiele

Prunkvolle Schnörkeleien, strahlendes Licht in Malerei und Fresko, üppig gefüllte Tafeln: so glänzt im Rückblick das Barock-Zeitalter. Es sind Momentaufnahmen, die uns beim Museumsrundgang verführerisch und fremd zugleich erscheinen. Doch im Nachspiel des 30jährige Krieges vollzog sich auch ein Wandel, der Parallelen zu unserer Gegenwart aufweist. Die Lebensmittelpreise stiegen rasant bei gleichbleibendem Lohnniveau und fleischlose Kost gewann in ganz Mitteleuropa in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an Dominanz. Gemeinsam wird verkostet, was die Armen in ihren Bauernkaten zu kauen hatten. Und im Kontrast dazu erlebt, wie eine deliziöse Menüfolge „a la française“, wie sie auch die Ulmer Reichsstadt-Patrizier genießen konnten, auf alle Sinne wirkte. Unter Anleitung der Künstlerin werden Tischsitten und -bräuche spielerisch erprobt, diskutiert und auf den Kopf gestellt, um den Gedankenaustausch über das, was uns beim Essen heute wie gestern zusammenhält, anzuregen.