Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß sind nicht nur zwei herausragende Protagonisten der Wissenschaftsgeschichte. Sie sind vor allem auch Menschen, die lieben, sich irren, Schmerzen erleiden, sich blamieren, und jubeln, wenn ihnen etwas gelingt, angetrieben von der Idee: Die Welt muss kein Rätsel bleiben. Schon in jungen Jahren wollen sie mehr wissen, als ihre Mitmenschen sie lehren können. Alexander von Humboldt zieht es in die unerforschten Winkel dieser Erde. Er wagt riskante Gipfelbesteigungen, durchquert unerforschte tropische Flüsse, schluckt sogar Gift im Selbstversuch: Alles ist ein Abenteuer, man muss nur weitergehen! Carl Friedrich Gauß hingegen hat Mühe, seine eigene Schwerkraft zu überwinden, er bleibt lieber in der Stube bei Stift und Papier, Zahlen und Formeln. Denn auch sie allein versprechen Erkenntnisse. Einige der Geheimnisse aus der Mathematik bringt Gauß so ans Licht. Ein Jahrhundertmoment ist es, als von Humboldt und Gauß aufeinandertreffen - und alles anders läuft als erwartet ...
Daniel Kehlmanns 2005 erschienener Roman »Die Vermessung der Welt« führte monatelang die Bestsellerlisten an. Wissenschaftsgeschichte wird leicht fasslich erzählt, feinsinnig, gewitzt und philosophisch zugleich. Es ist eine Doppelbiografie, die einen unterhaltsamen Blick auf prägende Momente zweier grundverschiedener Pioniere der Wissenschaft wirft, die in Scheitern und Gelingen demselben Drang folgten: Fortschritt, auch wenn das Leben noch so viele Steine in den Weg legt.