Gegen Stumpfsinn
und Langeweile

aus dem Äther.

Einweihung einer Gedenktafel für den Holocaustüberlebenden und Bürgerrechtler Ranco Brantner

Ranco Brantner lebte von 1972 bis zu seinem Tod am 5. Mai 1996 in Ulm und war Mitglied der Wengengemeinde. Am 7. April 1931 in Chemnitz als deutscher Sinto geboren, wurde er mit 13 Jahren aufgrund der NS-Rassenpolitik zwangsweise sterilisiert. Zahlreiche seiner Angehörigen wurden deportiert und ermordet. Ranco Brantner überlebte den Holocaust. Seit Ende der 1970er Jahre engagierte er sich in der Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma im Kampf um ihre Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus: 1980 als Teilnehmer am Hungerstreik in der KZ-Gedenkstätte Dachau und 1981 bei der Besetzung des Tübinger Universitätsarchivs zur Herausgabe von NS-Rasseakten. Die offizielle Anerkennung des Völkermords an den Sinti und Roma im Jahr 1982 ist auch seinem Engagement zu verdanken.

Die Anbringung der Tafel durch die Stadt Ulm erfolgt auf Initiative des Zentralrats und des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma. Sie konnte durch ein gemeinsames Engagement der Wengengemeinde, des Ulmer Stadtarchivs und des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg realisiert werden.

Datum: 
Dienstag, 4. April 2023 - 17:00
Ort: 
DZOK
Veranstaltungs-Genre: