Gegen Stumpfsinn
und Langeweile

aus dem Äther.

SHAKESPEARE 2.2: MACBETH & OTHELLO

die beiden zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstandenen großen Tragödien »Macbeth« und »Othello« regen bis heute unterschiedlichste Deutungen an, die beiden dramatischen Texte über menschliche Abgründe sind nach wie vor inspirierende Herausforderungen für viele Kreative in Musik, Film und Theater.
Für das Theater Ulm wird der aus Island stammende Frank Fannar Pedersen seine Vision des machtgierigen Macbeth und seiner skrupellosen Ehefrau Lady Macbeth entwerfen. Der Fokus liegt auf der Lady: sie gibt sich in einem transformativ-installativen Bühnenraum der dunklen Seite der Menschlichkeit hin. Pedersen, selbst tänzerisch beim Ballett Theater Basel aktiv gewesen und 2015 als bester Nachwuchskünstler im Jahrbuch Tanz nominiert, ist seit mehreren Jahren auch als Choreograf erfolgreich, u.a. mit Auftragsarbeiten für das Nationaltheater Mannheim, das Hessische Staatstheater Wiesbaden und die Iceland Dance Company. Am Theater Ulm wird er nun in seinem abstrakt-surrealen und objektorientierten Tanzabend »Köpfe rollen lassen«.
Reiner Feistel, Direktor des Tanztheaters Ulm, konzentriert sich in seiner Inszenierung von »Othello« ganz auf die vier Hauptfiguren: Othello, seine Frau Desdemona, den Fiesling Jago, sowie den verliebten Roderigo. Könnte die Liebe Othellos und Desdemonas im Alltag nur um sich selbst kreisen, wäre es eine große und schöne. Doch das von außen Einwirkende verändert grundlegend und dramatisch das Innere dieser Charaktere. Das Chaos, ja den Kriegszustand der Gefühle erfasst Feistel mit der Compagnie in diesem Kammertanzstück kraftvoll intensiv.

Datum: 
Freitag, 21. Oktober 2022 - 19:30
Ort: 
Theater Ulm
Veranstaltungs-Genre: