Krieg in einem europäischen Land, das ist immer noch eine schwer vorstellbare Realität. Jeder Tag der gewaltsamen Okkupation ukrainischen Territoriums durch russische Truppen bringt dort Zerstörung, Tod, menschliches Leid, Millionen Menschen sind auf der Flucht. Kriegsfolgen sind durch die hierzulande Schutzsuchenden, aber auch durch nun problematische Zwänge der Energie- und Finanzwirtschaft ebenso spürbar wie mit den plötzlich dringlichen Fragen einer angemessenen Finanzierung der Landesverteidigung. Der Bundeskanzler kündigt 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr an, viele politische Parteien fordern Aufrüstung. Positionen, die in den europäischen Friedensjahrzehnten unverrückbar erschienen, kommen ins Wanken. Statt der Reduzierung von Militärtechnik wird neben dem »Iron Dome« nun die Anschaffung von Kampfdrohnen und moderner, auch nuklearer Waffensysteme für die Bundeswehr diskutiert. Was bedeutet die jetzt beschworene »Zeitenwende«? Müssen die Bürgerinnen und Bürger ihre lange sorglos gepflegte pazifistische Überzeugung und oft kultivierte Distanz dem Militär gegenüber kritisch überdenken und revidieren? Welche Haltung kann der Situation gerecht werden?
Es diskutieren: Jürgen Knappe, Generalleutnant a.D.; Annette Schavan, Bundesministerin a.D.; Maryna Zubko, ukrainische Sopranistin; eine Friedensforscherin/ ein Friedensforscher
Moderation: Dr. Christoph Hantel, vh Ulm und Kay Metzger, Theater Ulm
Zeitwende - Der Krieg in der Ukraine
Datum:
Mittwoch, 13. April 2022 - 19:30
Ort:
Foyer des Theaters Ulm