Gegen Stumpfsinn
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aus dem Äther.

Tarkowskij-Film-Reihe: #1 "Die Walze und die Geige"

„Wenn der Film nicht Dokument ist, ist er Traum. Darum ist Tarkowskij der Größte. Er bewegt sich im Raum der Träume mit schlafwandlerischer Sicherheit, er erklärt nicht. Er ist ein Seher.“ (Ingmar Bergmann)

Nur wenige Autoren lassen sich in der Filmgeschichte ausmachen, die ein derart geschlossenes Werk aufweisen wie Andrej Tarkowskij. Vom ersten, halblangen Schulabschlussfilm »Die Walze und die Geige« (1961) und dem Spielfilmerstling »Iwans Kindheit« (1962) prägt ein urfilmischer Trieb seine Arbeiten. Tarkowskij selber schrieb in seinen Notizen von der »Skulptur der Zeit«, die ihm vorschwebe; er entwickelte sie zur Meisterschaft. Seine Filme wirken gerade durch die intensive Auseinandersetzung mit der Arbeit an der Zeit zeitlos und unverwüstlich.

In Zusammenarbeit mit der vh Ulm zeigt der KunstWerk e.V. in einer vollständigen Werkschau bis Dezember ALLE Filme, die Andrej Tarkwoskij gedreht hat.

Heute startet diese Reihe mit Tarkowskijs Diplomfilm „Walze und Geige“, in dem Tarkowskij einen Tag im Leben des verträumten Sascha zeigt, der seine Geige dem Fussballspiel vorzieht und deshalb von seinen Kameraden verspottet wird. Als er wieder einmal verprügelt werden soll, kommt ihm der Straßenarbeiter Igor zu Hilfe. Zwischen den beiden entwickelt sich eine kurze Freundschaft. Das episodische, klar strukturierte Debut antizipiert Themen, Bildmotive und Stilformen, die Tarkowskij in späteren Filmen weiterentwickelte.

Datum: 
Mittwoch, 14. Oktober 2015 - 19:00
Ort: 
Kornhausplatz 5 - 89073 Ulm, EinsteinHaus / Ulmer Volkshochschule
Termin-Typ: 
Veranstaltungs-Genre: