Gegen Stumpfsinn
und Langeweile

aus dem Äther.

2. Philharmonisches Konzert

Tänzerisch beginnt das 2. Philharmonische Konzert — und zwar mit Elementen der ungarischen Folklore und Tanzmelodien der Sinti und Roma aus der Gegend der Stadt Galanta. Dieses Echo seiner Kindheit in Galanta lässt Zoltán Kodály 1933 farbig und leidenschaftlich in einem seiner populärsten Werke nachklingen: Tänze aus Galant. Gerade erst 13 Jahre zuvor war Max Bruch gestorben, der letzte große Romantiker. Bis zuletzt hielt der Komponist an seinem Grundsatz „Melodie ist die Seele der Musik" fest. Sein 1. Violinkonzert von 1869 überstrahlt an Popularität nahezu sein gesamtes Schaffen. Als Zeitgenosse von Robert Schumann und Johannes Brahms wird er im frühen 20. Jahrhundert zum bewunderten Relikt einer vergangenen Epoche. Wo Bruch an Vergangenem festhält, stößt Brahms schon vor der Jahrhundertwende ein Tor in die Zukunft auf. Die herbe 4. Sinfonie aus den Jahren 1884/85 ist wie ein letztes Wort des Sinfonikers Brahms, der Zeit seines Lebens mit dieser Gattung und den Möglichkeiten und Ausdrucksmitteln der Form ringt, und sie mit seiner letzten Sinfonie zur Meisterschaft führt.

Datum: 
Dienstag, 21. Dezember 2021 - 20:00
Ort: 
Theater Ulm