Das Leben ist zu kurz
für eintönige Musik.

Platte der Woche

Coverbild: 
KW46 | 10.11. bis 16.11.2014

Parades

Artist: 
Mina Tindle
Erschienen: 
09.10.2014
Label: 
Believe Recordings/Believe Digital/Soulfood Music

Mina Tindle ist der lebende Beweis dafür, dass der perfekte Popsong durchaus Respekt für Sprachbarrieren mitbringt. Mit ihrem zweiten Studioalbum verbindet die gebürtige Pariserin die französische und englische Sprache zu ihrem jüngsten Werk „Parades“, das am 10. Oktober erschienen ist.

Trotz ihrer Wurzeln und Heimatverbundenheit war es nicht Paris sondern New York, das ihr den Weg zur Musik öffnete. Im Jahr 2007 lernte sie die Mitglieder der Bands Grizzly Bear und The National kennen, was sie bis heute musikalisch beeinflusst. Direkt auf diese erste Begegnung folgte eine prompte Zusammenarbeit mit The National und damit auch der Start ihrer Karriere. Auf The National’s „Boxer“ LP etwa ist sie zum Beispiel als Gastsängerin zu hören und die gute Beziehung zwischen den Musikern hält bis heute. So beinhalten die Songs „L’Astrakan“ und „Taranta“ von ihrem neuen Album nun umgedreht auch Arrangements von The National-Gitarrist Bryce Dessner.

„Als ich in New York lebte, beschloss ich die Musik über andere Dinge zu stellen. Ich hatte eine Band und traf viele großartige Musiker, darunter auch Bryce Dessner. Er bot mir seine Hilfe an, wann immer ich sie brauchen sollte. Letztes Jahr kam ich dann auf sein Angebot zurück und wir nahmen ohne jeden Plan zwei Songs in ihrem Studio auf.“ Das war der Startschuss für „Parades“.

Das zweite Album von Mina Tindle ist auch in produktionstechnischer Sicht eine große Steigerung zum Debüt. Die junge Frau arbeitete für „Parades“ mit den beiden Produzenten-Hochkarätern Olivier Marguerit und Craig Silvey zusammen. Letzterer zeichnet sich auch für den Mix verantwortlich und beeinflusste das Album maßgeblich. „Craig ist ein Mix- und Produzentenmusiker und nicht wie viele andere ein einfacher Techniker. Gemeinsam mit der Person zu arbeiten, die sowohl an der Entstehung von Portishead's „Third“ als auch Arcade Fire's „The Suburbs“ beteiligt ist, war eine absolute Ehre für mich. Er hat das ganze Album noch wunderbarer gemacht, noch akkurater und feinsinniger.“

Auf “Parades” singt Mina Tindle zu großen Teilen in ihrer Muttersprache. „Das ergibt bei diesem Album mehr Sinn und die Songs brauchen die französische Sprache auch für ihre volle Wirkungskraft. Sprache ist eine eigene Welt und sie kreiert ihre eigene Poetik. Ich glaube an die Stärke meiner Songs. Wir leben in einer kosmopolitischen und aufgeschossenen Welt. Es wäre eine Schande diese nicht zu sehen und erkunden zu wollen!“

01 Je Sais
02 Pas Les Saisons
03 Seaside
04 Taranta
05 I Command
06 Ta Peau
07 The Curse
08 A Séville
09 Madonne
10 Plein Nord
11 Dehors
12 L'astrakan

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