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Die beste schlechteste Sängerin der Welt

Florence Foster Jenkins. Vor ungefähr 17 Jahren erzählte mir mein Onkel von ihr und schenkte mir ihr Album. Sie sei die schlechteste Sängerin aller Zeiten, erlebte bei ihrem Höhepunkt mit einem Konzert in der Carnegie Hall in New York City gleichzeitig ihren Niedergang, blieb aber Freunden der schrägen Unterhaltung bis heute eine Ikone. „Die Leute können vielleicht behaupten, dass ich nicht singen kann, aber niemand kann behaupten, dass ich nicht gesungen hätte.“, soll sie gesagt haben. Der Satz steht auf ihrem Grabstein. Nun hat Regisseur Stephen Frears ihr ein filmisches Denkmal gesetzt. Verkörpert durch die brilliante Meryl Streep wird Florence Foster Jenkins als zerbrechlicher Mensch spürbar. Die Geschichte der Millionenerbin mit dem verträumten Hang zur Selbstüberschätzung, ihrem zwischen Liebe und Abhängigkeit taumelden Mann, dem erfolglosen Schauspieler St. Clair Bayfield, gespielt von einem stilvoll alternden Hugh Grant, geht tatsächlich ans Herz. Eine schräg musikalische Komödie und ein Liebesfilm ist aus ihrer Geschichte geworden, die sich allemal anzuschauen lohnt. Auch ihr Album "The Glory Of The Human Voice" wird sich wieder neu verkaufen. Was hätte sie sich mehr wünschen können? Am 26. November war ihr 72. Todestag. Etwa einen Monat nach ihrem großen Traum, dem Auftritt in der Carnegie Hall, starb sie an Herzversagen. Vielleicht wegen der vernichtenden Kritiken, denn schön singen konnte sie tatsächlich überhaupt nicht. Wie auch immer. Ich war im Kino tatsächlich zu Tränen gerührt. (Mr. Pink)

Sendedatum

27. Nov. 2016 | 00:00

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