Gegen Stumpfsinn
und Langeweile

aus dem Äther.

Cineasta

Cineasta - Louise hires a Contractkiller (21.-24.11.2010)

Die Picardie im Norden Frankreichs zählt zu den Armenhäusern der Grande Nation. Hier liegt die Arbeitslosigkeit höher als in vielen anderen Departments und die Löhne weit unter dem Landesdurchschnitt. Zu den wenigen Beschäftigten gehören Louise (Yolande Moreau) und ihre Kollegen, die gerade noch vom Chef der Textilfabrik munter beschenkt werden und Tags darauf eine völlig leere Werkshalle vorfinden. Die Maschinen sind längst nach Asien verscheuert, die Direktion getürmt; die Arbeiter stehen vor den Trümmern ihrer ohnehin nicht rosigen Existenz. Erzürnt über die geradezu lächerliche Abfindung, beschließen sie den Schuft ausfindig zu machen und mit Hilfe eines gedungenen Mörders ins Jenseits zu befördern. Allerdings ist der für diesen Job auserkorene Trailerparkwachmann Michel (Bouli Lanners) nicht gerade das, was man einen Profikiller nennt – auch wenn er anderes behauptet. Und zudem ist es gar nicht so leicht, den Chef ausfindig zu machen. Denn der er ist längst nicht mehr auszumachen. Ein verzweifelter Roadtrip auf der Suche nach Verantwortlichen in einem globalen Konzern.
In ihrem nunmehr dritten Film führen Gustave Kervern und Benoît Delépine (Aaltra 2004, Avida 2006) ihr Publikum abermals an die Ränder der Gesellschaft. Ohne Kitsch, Sozialromantik oder politischer Korrektheit, aber mit tiefschwarzem Humor und großer Sympathie für die durchweg wenig attraktiven Antihelden zeigen die Filmemacher das ausgetrickste Proletariat zwischen Globalisierung, Kapitalismus, Arbeitslosigkeit, sozialer und menschlicher Demontage, Einsamkeit, Krankheit und Tod. Von der sozialen Gerechtigkeit, mit der alles beginnt, geht es schnell weiter zur Frage nach dem individuellen Glück und der Anarchie als Selbstverwirklichung. "Energie, aus Verzweiflung geboren, wird niemals besiegt" - der Originaltitel erinnert nicht ohne Hintergedanken an die im 19. Jahrhundert aktive französische Revolutionärin und Sozialreformerin Louise Michel, welcher der Film auch gewidmet ist. Der deutsche Titel lehnt sich an den Film "I hired a Contract Killer" des Finnen Aki Kaurismäki an. Das ist bei dem nicht immer politisch korrekten, manchmal schon randständigen, krassen und schwarzen Humor dieses Films durchaus angemessen.

Quelle: cineasta.de

Cineasta - This is Love (14.-17.11.2010)

Chris befreit die 9-jährige Jenjira aus den Fängen der Kinderprostitution. Auf der Suche nach Adoptiveltern ist er zudem auf der Flucht vor den Zuhältern. Maggie ist Kriminalkomissarin. Von der Liebe und dem Leben enttäuscht verfällt sie dem Alkoholismus. Eines Tages ist Jenjira verschwunden! Maggie nimmt Chris ins Verhör. Zusammen stellen sie sich der schmerzhaften Vergangenheitsbewältigung – auf der Suche nach Jenjira, auf der Suche nach der Wahrheit, auf der Suche nach der Liebe. Quelle: cineasta.de

Kulturschock :: 05.22.2010 :: Die kommenden Tage, Carlos, Machete, Biberacher Filmfestspiele

Interpret Titel Album/Soundtrack
Killer Shadowplay Control
Michael Heilrath mit ein und dem selben Shoppen OST
Peaches Loose You Die kommenden Tage OST
Tito & Tarantula Machete Theme Machete OST
New Order Dreams Never End Carlos - Der Schakal OST
Sonic Youth Superstar Juno OST
Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich Hold Tight Death Proof OST

Folgende Filme wurden besprochen: Der letzte schöne Herbsttag, Carlos - Der Schakal, Machete, Die kommenden Tage, Christoph Schlingensief - Die Piloten,

DIE KOMMENDEN TAGE erzählt die Lebenswege von zwei Schwestern aus der Gegenwart in eine durchaus realistische, nahe Zukunft, in eine Zeit der Unsicherheit und der großen Veränderungen. Laura Kuper (Bernadette Heerwagen) muss sich am Ende ihres Studiums zwischen ihrem Wunsch nach Kindern und Hans (Daniel Brühl), der großen Liebe ihres Lebens, entscheiden. Ihre Schwester Cecilia (Johanna Wokalek) treibt die unerfüllte Liebe zu Konstantin (August Diehl) in die Abgründe eines neu aufkommenden Terrorismus. Mit Ängsten und Hoffnungen begegnen die zwei Schwestern in einer destabilisierten Welt ihrer Zukunft.

Quelle: http://movies.universal-pictures-international-germany.de/diekommendentage/

Interpret Titel Album/Soundtrack
Killer Shadowplay Control
Michael Heilrath mit ein und dem selben Shoppen OST
Peaches Loose You Die kommenden Tage OST

Christoph Schlingensief - Die Piloten (07.-10.11.2010)

Unsterblichkeit durch die Medien zu erlangen, ist die Religion unserer Zeit. Aktionskünstler Christoph Schlingensief will mit der inszenierten Talkshow „Die Piloten” überprüfen, wie Selbstdarstellung in den Medien funktioniert. Cordula Kablitz–Post dokumentiert die emotionale Vielschichtigkeit des Künstlers unter extremen Bedingungen und sucht nach den Grenzen der medialen Selbstdarstellung. Schlingensief starb im August an den Folgen seiner Lungenkrebserkrankung. Quelle und mehr Infos: http://cine.asta.uni-ulm.de/index.php?page=film.phtml&name=WS1011%2Fpilo...

Cineasta - Durst OmU (31.10-03.11.2010)

Ein beliebter und zurückhaltende Kleinstadt-Priester nimmt freiwillig an einem Experiment teil. Dieses läuft jedoch schief und verwandelt ihn in einen Vampir. Die körperlichen und geistigen Veränderung des Priesters führen zu einer Affäre mit der Frau seines Sandkasten-Freundes. Die Frau genießt die Abwechslung, denn sie hat ihr stumpfsinniges Leben satt. Der einstige Priester jedoch verfällt immer tiefer der Verzweiflung und der Sittenlosigkeit. Es wird immer schlimmer. Er kämpft um das letzte bisschen Menschlichkeit, das ihm noch geblieben ist. In der ersten Hälfte ist "Durst" eine tragische Charakterstudie des moralischen Verfalls des gläubigen Priesters. Gequält ist der Protagonist, weil er nicht nur seine Werte, sondern schließlich sich selbst vom Vampir-Virus in Frage gestellt fühlt. Parallel erwachen lange verborgene Sehnsüchte nach der (verbotenen) Liebe zu einer Frau, denen er schon bald erliegt. Wenn der Film in der zweiten Hälfte Fahrt aufnimmt, dann ist dies eine Analogie zu den kaum noch zu bändigenden Gefühlen des Protagonisten: Vom Drama aus entwickelt sich dann zunehmend die Vampir-Horror-Geschichte und mit Blut wird nicht gegeizt. Wenn sich am Ende des Films die Liebe und Leidenschaft der Hauptcharaktere in Zerstörung und Untergang wandelt, hat er dramaturgisch sicherlich die besten Momente. Stilistisch ist er durchgängig auf sehr hohem Niveau angesiedelt, die ausdrucksstarken Bilder verstören mitunter sehr, so wie auch Sang-Hyeon häufig verstört ist. Auch darstellerisch ist der Film gelungen, vor allem die personifizierte Versuchung in Form von Tae-Koo und deren Wandlung wird von Kim Ok-Bin hervorragend dargestellt. Wie auch die letzten Filme von Park muß einem der spezielle Stil vor allem inhaltlich, aber auch im Bezug auf das eher gemächliche Tempo sicherlich liegen. Auf jeden Fall erwartet den aufgeschlossenen Filmliebhaber eine eigentümlich-innovative Mischung aus Drama und Horror im Vampir-Setting. Quelle: www.cineasta.de

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