Gegen Stumpfsinn
und Langeweile

aus dem Äther.

Menschenrecht

Weibliche Genitalbeschneidung

Mirjam Keita-Schlosser

Weibliche Genitalbeschneidung kennen wir nicht zuletzt aus der Popkultur: In Filmen wie Wüstenblume oder Female Pleasure werden die Schicksale beschnittener Frauen und Mädchen beleuchtet - und wirken dabei weit weg. Weltweit sind Schätzungen zufolge rund 200 Millionen Menschen betroffen. Beschneidungen werden als Initiationsriten eingesetzt, um Frauen in die Gemeinschaft einzuführen. Häufig werden sie durch religiöse Überzeugungen gerechtfertigt oder durch das Anliegen, die Reinheit der Frau zu sichern, beziehungsweise ihre Sexualität zu kontrollieren. So fern, wie es die Filme suggerieren, ist weibliche Genitalbeschneidung jedoch nicht. Die Jahrtausende alte Praktik wird inzwischen auf allen Kontinenten ausgeübt - auch in Deutschland. Alleine in den Landkreisen Ulm und Alb-Donau-Kreis leben schätzungsweise rund 995 von Genitalbeschneidung betroffene Mädchen und Frauen.

Mirjam Keita-Schlosser vom Landratsamt Neu-Ulm betreut das Präventionsprojekt gegen weibliche Geschlechtsbeschneidung "Wege mutiger Frauen". Mit unserer Redakteurin spricht sie über das Projekt, die Folgen von Beschneidung und darüber, wie von Genitalbeschneidung gefährdete Frauen und Mädchen nachhaltig geschützt werden können.

50 Jahre Assange

Julian Assange

Julian Assange rettete sich 2012 ins politisches Asyl. Die nächsten sieben Jahre lebte er als politischer Flüchtling. Am 11. April 2019 wurde er aus Ecuadors Botschaft in das Hochsicherheitsgefängnis HMP Belmarsh in London inhaftiert. Wegen der harten Haftbedingungen wird das Gefängnis auch die ‚britische Version von Guantánamo Bay‘ genannt. Nils Melzer, der UN-Sonderberichterstatter für Folter, besucht Assange im Gefängnis und übt heftige Kritik an den Haftbedingungen. In einem Interview mit der SZ spricht Melzer später von "psychischer Folter" der Assange ausgesetzt sei.
Am 03. Juli 2021 wurde Julian Assange 50 Jare alt. In der ganzen Republik wurden Feiern, Kundgebungen und Demonstrationen abgehalten. Auch in Ulm waren sich die die Aktivist*innen und Teilnehmer einig - Wenn das gleiche Vorgehen wie bei Julian Assange auf kritische Berichterstattung investigativer Journalist*innen einwirkt, ist die Meinungs- und Pressefreiheit nicht mehr gewährleistet. 

Quellen:
sueddeutsche.de/thema/Wikileaks
wikipedia.org/wiki/Julian_Assange
youtube/People Over Politics
freeassange.eu

Myanmar - die Machtübernahme des Militär

In Myanmar herrscht gerade eine sehr schwierige Situation. In dem Land zwischen Thailand und Bangladesch haben im November im letzten Jahr Wahlen stattgefunden. Dabei erzielte nach offiziellen Angaben die NLD die absolute Mehrheit, bei einer Wahlbeteiligung von über 70%. Das Militär reklamierte daraufhin aber, dass es sich um Wahlbetrug gehandelt haben soll. Am 1. Februar kam es dann zum militärischen Putsch. Hohe Parteifunktionäre und Präsidenten wurden festgenommen und das Militär übernimmt die Kontrolle der Regierung. Laut eigenen Angaben will man in einem Jahr dann wieder normale Wahlen stattfinden lassen und bis dahin das Land leiten. Seit der Machtübernahme gehen allerdings täglich 100 tausende Bürger und Bürgerinnen auf die Straßen und protestieren, auch wenn das Militär aktiv gegen die Demonstranten vorgeht. Außerdem ist es schwierig von außerhalb an Informationen zu kommen. Wir haben es aber geschafft mit der Englisch-Lehrerin Sarah aus Myanmar in Kontakt zu treten.

Seebrücke eine Internationale Bewegung

Der Verein menschlichkeit-ulm e.V. ist in der Flüchtlingshilfe seit 2015 tätig. Er bietet verschiedene Projekte an, die Geflüchtete Menschen aus aller Welt beim Thema Integration unterstützen. Er erklärt den Genitiv, wartet im Jobcenter, spielt Fußball, hält Händchen im Wartezimmer, organisiert Feste, backt Baklava, trommelt beim Handball und füllt komplizierte Formulare aus.
Die Seebrücke ist eine internationale Bewegung aus der Zivilbevölkerung. Sie fordert sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme von geflüchteten Menschen. Sie will mehr Rettung statt weniger!

Gäste: Amer Alabdallah und Madlen Bayer vom Verein menschlichkeit-ulm e.V. , Sven Fauth und Marcel Emmerich von der Seebrücke ulm
Moderation: Michael Troost

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