Das Leben ist zu kurz
für eintönige Musik.

Platte der Woche

Coverbild: 
KW 11 11.03. - 17.03.19

City Pop

Artist: 
Benny Sings
Erschienen: 
22.02.2019
Label: 
Stones Throw Records

 

„Seit über 10 Jahren begeistert der holländische Singer/Songwriter Benny Sings die Fans mit seinem Mix aus R&B, Jazz und Pop, den er auf einem Hip-Hop-Fundament präsentiert.“ – NPR

Die Stones Throw-Familie wächst weiter: Der Niederländer Benny Sings wird am 22. Februar 2019 sein neues Album City Pop veröffentlichen – erstmals über das Label aus Los Angeles. Mit der insgesamt sechsten Albumveröffentlichung gesellt er sich zu Kollegen wie Jerry Paper oder auch dem Mild High Club, die ähnlich wie er selbst auf der Schnittstelle von Jazz, Rock, R&B und Soul operieren.

Die auf City Pop versammelten neuen Songs, zusammengehalten von seiner Stimme und seinem Klavierspiel, bringen so unterschiedliche Dinge wie z.B. Soft-Rock-Melodien und Jazz-Arrangements zusammen; inhaltlich verhandelt der Niederländer persönliche Einsichten und kehrt dabei immer wieder zum Thema Liebe zurück. Die Liste der Städte, auf die sich der Titel bezieht und in denen die neuen Songs entstanden sind, ist dabei recht lang: unter anderem arbeitete Benny Sings in New York City, Los Angeles, Tokio, Paris sowie in seiner Heimatstadt Amsterdam.  

Seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 2003 (Champagne People) durfte Benny Sings unter anderem als bis dato einziger Holländer ein Tiny Desk-Konzert (für den Sender NPR) aufnehmen; zudem war er auch mit Mayer Hawthorne auf Tour und arbeitete bereits mit Künstlern wie Anderson .Paak, GoldLink und Mndsgn zusammen. 2017 landete er als Gast (und Co-Autor) einen Hit, als Rex Orange Countys „Loving Is Easy“ durch die Decke ging. „Benny war schon immer eine wichtige Inspiration für mich und meinen Sound“, kommentierte der Brite, der auf Platz 1 der BBC Sound of 2018-Liste ins Vorjahr gestartet war. „Ich halte ihn für einen der am meisten unterschätzten Produzenten und Künstler überhaupt.“

Wie schon auf dem 2015 veröffentlichten Album Studio, stehen Gastauftritte und Kollaborationen auch auf City Pop im Mittelpunkt: Hawthorne, Cornelius, Sukimaswitch (die „japanischen Steely Dan“), Mocky und Faberyayo zählen zu den Beteiligten, die dieses Mal mit Benny Sings im Studio waren. Die eigentlichen Protagonisten jedoch sind die Entstehungsorte – daher der Albumtitel. Neben den genannten japanischen Musikern arbeitete Benny auch mit dem Illustrator Ryu Okubo aus Tokio zusammen, der das Cover von City Pop gestaltet hat. Die Ideen zu einem Großteil der neuen Songs waren ihm genau genommen bereits daheim in jenem Studio gekommen, das auch im selbstgedrehten Clip zu seinem „Passionfruit“-Cover zu sehen ist. In den renommierten Studios Ferber, wo die Aufnahmen stattfanden, stand ihm schließlich auch Renaud Letang als Co-Produzent zur Seite (bekannt u.a. für seine Arbeiten mit Feist, Charlotte Gainsbourg und Lianne La Havas).

Die Musik von Benny Sings war schon immer sehr dicht am eigenen Leben angesiedelt – persönliche Erfahrungen und Anekdoten über Beziehungskisten inklusive. Doch gerade seit der Veröffentlichung von Studio sollte sich sein gesamtes Leben und sein Blick auf die Dinge radikal verändern: Seine Beziehung trat nach den „alles-ist-super/man-explodiert-vor-lauter-Verliebtsein“-Anfängen in die nächste Phase, indem er nun einen Ring am Finger trägt und in der Wohnung des Paars zuletzt auch reichlich Babygeschrei zu hören war. Nicht weniger aufregend, immer noch durchzogen von Höhen und Tiefen – aber doch komplett anders: gefestigter, verankert durch einen gemeinsamen Blick in eine Zukunft als Familie.

Auch rein musikalisch betrachtet ist City Pop sein bisher persönlichstes Album. Jazz und Soul spielen eine noch größere Rolle, prägen die Stimmungen, die seine Songs transportieren. In den Texten sagt er die Dinge ganz offen, verknüpft Erlebtes mit imaginären Abstechern; er zelebriert Einfältiges, probiert sich auch in düsteren Stimmungen aus, macht keinen Hehl aus den Kämpfen, die in seinem Inneren stattgefunden haben. Sogar seine Tochter adressiert er ganz direkt (in dem bewegenden Track „My World“, der entstand, als die Kleine gerade mal 12 Monate alt war).

Und immer wieder geht es um die Liebe, um sein Ringen mit den Gefühlen: mal ist alles gut, mal weniger; mal ist die Liebe romantisch, mal eher nüchtern, pragmatisch. Mal ist alles episch, dann wieder ganz klein. Mal absolut umwerfend und neu, dann wieder vertraut. Das Ergebnis ist eine Sammlung von Lovesongs, die gleichermaßen persönlich und allgemeingültig sind. „Der ganze Prozess verlief sehr viel natürlicher als sonst“, sagt er selbst über die Entstehung von City Pop. „Ich fühlte mich sehr viel freier und ungezwungener als Songwriter... und auch sehr viel selbstbewusster. Wie der Beginn von etwas ganz Neuem fühlt sich das an.“

Tracklist: 
1Everything I know
2Familiar
3Not enough
4Nakameguro (ft. Faberyayo)
5Duplicate (ft. Mocky)
6Late at night
7Summerlude
8So far so good
9Dreamin'
10My world (ft. Cornelius)
11Softly Tokyo
Tourdates: 
11.04.2019Amsterdam, Bitterzoet
16.04.2019London, Moth Club
18.04.2019Paris, Badaboum

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