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Platte der Woche

Coverbild: 
KW 34 21.08. - 27.08.2017

The Road pt. 1

Artist: 
Unkle
Erschienen: 
17.08.2017
Label: 
Songs For The Def / Alive

James Lavelle veröffentlicht mit UNKLE sein fünftes Studioalbum „The Road pt. 1“ am 18. August. Zu den vielen Album-Gästen zählen Mark Lanegan, Twiggy Ramirez, Andrew Innes u.v.m. 25 Jahre nach seinen ersten Erfolgen als Mo’ Wax-Macher meldet sich James Lavelle, Musiker und Kurator, Künstler und Tastemaker, diesen Sommer mit seinem fünften UNKLE-Album zurück: „The Road pt. 1“ erschien am 18. August 2017 bei Songs For The Def/Alive.

DJ Shadow, Thom Yorke, Richard Ashcroft, Massive Attack, Ian Brown – sie alle und viele, viele andere waren Teil jenes Musik-, Kunst-, und Street-Art-Imperiums, das Lavelle schon zu Beginn der Neunziger unter dem Namen Mo’ Wax ins Leben gerufen hatte (und aus dem wenig später auch sein UNKLE-Projekt hervorgehen sollte). Einer der stilsichersten A&Rs jener Tage, war bei seinem Label alles von Doc Octagon bis Money Mark, von Tommy Guerrero bis Blackalicious, von DJ Krush bis Liquid Liquid, von Axelrod bis DJ Shadow beheimatet. 1998 legte Lavelle dann mit „Psyence Fiction“ das erste Album unter dem Projektnamen UNKLE vor – ein Sample- und Referenz-Rundumschlag, der es sogar in die UK-Top-5 schaffen sollte. Und alle oben Genannten waren mit von der Partie...

Auch in den knapp 20 Jahren seit dem ersten UNKLE-Album ist viel passiert: Nicht nur gab es drei Nachfolger („Never Never Land“, „War Stories“ und „Where Did The Night Fall“), denn James Lavelle hat auch als Kurator viel bewegt – man denke an seine „Daydreaming With Stanley Kubrick“-Ausstellung im Somerset House und das von ihm kuratierte Meltdown Festival 2014. Sämtliche Stationen dieser Zeit werden im jüngst veröffentlichten Zwei-Stunden-Film „The Man From Mo’ Wax“ beleuchtet, der unter der Regie von Matthew Jones entstanden ist.

Startschuss für das neue UNKLE-Album war das bereits erwähnte Meltdown Festival vor drei Jahren: Im Juni 2014 stand James Lavelle dort mit UNKLE auf der Bühne, um das Spektakel zu eröffnen – und an seiner Seite standen u.a. auch ESKA, Keaton Henson, Liela Moss, Philip Shepherd und Mark Lanegan, die nun allesamt zu den Gästen des fünften Albums zählen. „Ich hatte an dem Punkt schon länger kein Album mehr gemacht, und wichtiger noch: UNKLE war inzwischen ich allein“, setzt Lavelle an. „Und genau deshalb wollte ich nun die Art von Album machen, die ich vorher gar nicht hätte machen können, ein Album, das zu meinen Wurzeln zurückkehrt – nach London. Mit einem Fuß also im aktuellen Geschehen.“ Das erste Ergebnis dieses Ansatzes war die Single „Cowboys or Indians“, aufgenommen mit Elliott Power, Mïnk und YSEÉ. Im Januar 2017 kam dann das mit Keaton Henson aufgenommene und sehr viel softere „Sick Lullaby“ raus, woraufhin schließlich noch das Titelstück „The Road“, aufgenommen mit ESKA, folgen sollte. Lavelle hatte in der Tat das aktuelle London um sich versammelt.

Um nun auch den klassischen Sound von UNKLE nicht aus den Augen zu verlieren, schlug er seine Zelte für eine Weile in L.A. auf, wo er in den Pink Duck Studios arbeitete – mit seiner „American Family“, wie Lavelle das nennt: Chris Goss, Twiggy Ramirez (Bassist für M. Manson) und QOTSA-Gitarrist Troy Van Leuwson sind z.B. auf „Nowhere To Run“ mit von der Partie. Auch Mark Lanegan schaute wieder einmal vorbei – für „Looking For The Rain“. Die beiden Schlagzeuger Jon Theodore (QOTSA) und Justin Stanley (Beck) halfen gleich mehrfach aus, und so konnte Lavelle nach London zurückkehren, wo er zusammen mit Wil Malone noch Streicher ergänzte. Schließlich holte er noch Andrew Innes von Primal Scream für den Titeltrack dazu und besiegelte das Album mit weiteren Gastbeiträgen (Gigi Canu & Marko Baroni, Liela Moss).

25 Jahre stecken in diesem Album, aber Lavelle ist schon einen Schritt weiter: Die Arbeit an „The Road pt. 2“ hat der UNKLE-Mastermind bereits begonnen... (Beats International)

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